Vom 13. bis 17. November 2023 fand im Rahmen der interdisziplinären Projektwoche der Fachhochschule Erfurt der Workshop „Cycling City – Erfurts Weg zur urbanen Fahrradkultur“ statt. Die Projektwoche bestand aus fünf Arbeitstagen, an denen jeweils von 10 Uhr bis 14 Uhr am Thema gearbeitet wurde.
Zielstellung
Der Workshop ist eine Lehrveranstaltung im Kontext des KLIMA-N- Forschungsprojektes, welches in Zusammenarbeit mit mehreren Thüringer Hochschulen und Universitäten unter anderem mit nachhaltigen Mobilitätsformen beschäftigt und dieses Thema auch gezielt in Lehrveranstaltungen einbringt.
Der primäre Fokus des Workshops liegt auf der Sensibilisierung des Themas für die Teilnehmenden. Sie sollen für das Thema Mobilität v.a. für den Radverkehr im städtischen Kontext geschult werden. Gleichzeitig soll auf die Flächenverteilung und -nutzung im Straßenraum in Bezug auf die verschiedenen VerkehrsteilnehmerInnen aufmerksam gemacht werden. Ergänzt werden die Inhalte durch eine Verdeutlichung der Inhalte durch eine Kombination theoretischer Inputs und praktischer Arbeiten durch gemeinsamen Gedanken- und Erfahrungsaustausch.
Workflow
Oftmals ist der Beginn eines Workshops das Schwierigste was es zu “überwinden” gilt. Doch bereits mit der einleitenden Frage: “Wie seid ihr heute morgen eigentlich zur FH gekommen?” konnte das Eis gut gebrochen werden. Die Studierenden konnten sich sehr gut auf den Themenkomplex einlassen und es fand eine angeregte Diskussion statt.
Nachdem die Standpunkte der Studierenden kommuniziert wurden, konnte unsere Analyse im Stadtraum starten. Mit dem Fahrrad wurde eine bestimmte Route abgefahren und ausgewählte Zwischenstopps eingelegt. An den verschiedenen Punkten wurde dann ein Fragebogen zu den Gegebenheiten vor Ort ausgefüllt, so dass die Eindrücke nochmal konkreter aufgezeichnet werden konnten. Anschließend wurden die Ergebnisse dann an der FH ausgewertet und in eine Analysekarte übersetzt. Nach einigen Inputvorträgen über Best-Practice Beispiele und der Vorstellung des Radkonzepts der Stadt Erfurt konnten die Studierenden gruppenweise einen Kreuzungsbereich gestalterisch verbessern. Hierbei wurde auf eine ‘Werkzeugkiste’ zurückgegriffen und bestimmte Tools angewendet. Die Ergebnisse wurden dann in Form einer Maßnahmenkarte für den Straßenraum von Erfurt zusammengetragen.
Ergebnisse
Die gesammelten Erkenntnisse aus der Projektwoche konnten anschließend am Hauptcampus und dem letzten Projekttag vorgestellt werden. Grundsätzlich konnte für die komplexe Thematik eine gewisse Sensibilität vermittelt werden und spannende Ansätze für ein fahrradfreundlicheres Erfurt erarbeitet werden. Die Stadt hat großes Potential, welches jedoch noch nicht ausreichend genutzt wird. So lange der Fokus nur auf dem Auto liegt und die damit einhergehende Flächennutzung dementsprechend ausgelegt bleibt, wird es grundsätzlich keine Veränderung geben. Der Workshop soll Möglichkeiten für einen (flächen-) gerechteren Straßenraum aufzeigen und die damit angestoßenen Verbesserungen im urbanen Raum. Denn niemand möchte eine Stadt besuchen, um sich dort möglichst viele parkende Autos anzuschauen. Eine gesunde Stadt sollte immer offen für neue (Mobilitäts-) Formen sein und ihren Wohlstand an der Lebensqualität messen.
Ergänzend fand am letzten Projekttag noch eine spontane Umfrage von Interessierten statt. So konnten noch Wünsche für ein fahrradfreundlicheres Erfurt benannt werden.